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Ratgeber

Schimmelpilzallergie

Foto: BilderBox.com Ein Schimmelpilz namens Alternaria ist ein häufiger Auslöser von allergischen Erkrankungen, insbesondere von allergischem Asthma. Eine Sensibilisierung gegen Alternaria kann bei bis zu 30 Prozent aller Patienten mit Atemwegsallergien nachgewiesen werden. Der Sporenflug des Schimmelpilzes Alternaria tritt überwiegend in den Monaten Juni bis September zeitgleich mit dem Gräserpollenflug auf. Daher werden viele Allergien gegen Schimmelpilze als Pollenallergie verkannt und fehlbehandelt – natürlich ohne durchschlagenden Erfolg.

Viele Patienten leiden unter ganzjährigen Beschwerden, weil Alternaria auch in Wohnungen - auf Textilien, Tapeten, Blumenerde und Lebensmitteln - wächst und zu einer starken allergenen Belastung der Atemluft führt. Wegen des weit verbreiteten Vorkommens dieses Schimmelpilzes sowohl in der Außenluft als auch in Innenräumen kann ein Kontakt mit diesem Allergieauslöser nicht vermieden werden. Auch zahlreiche Bibliothekare und Archivare leiden aufgrund der Schimmelpilzbelastung ihres jeweiligen Arbeitsplatzes besonders unter allergischen Atemwegserkrankungen.

Die Patienten sind auf eine antiallergische Therapie angewiesen. Die ursächliche Behandlung der Schimmelpilz-Allergie durch eine Allergie-Impfung (spezifische Immuntherapie) war in der Vergangenheit wenig erfolgversprechend, weil standardisierte Allergen-Extrakte fehlten. Dies lag insbesondere daran, dass Alternaria sehr viele verschiedene Allergene freisetzt, deren Zusammensetzung variieren kann.

Durch den kombinierten Einsatz immunbiologischer und immunchemischer Methoden ist es Wissenschaftlern gelungen, auf molekularer Ebene genau definierte Alternaria-Präparate von gleichbleibend hoher Qualität herzustellen. Damit ist bei Schimmelpilz-Allergikern erstmals eine hocheffiziente spezifische Immuntherapie nach WHO-Qualitätsanforderungen möglich. Die Effizienz und die Verträglichkeit der spezifischen Immuntherapie mit dem neuen Allergen-Präparat konnte in Studien bestätigt werden. Schon nach einem Jahr ist bei ca. 90 Prozent der Patienten die Alternaria-Allergie gebessert.

Temperaturen über 18 Grad Celsius und hohe Luftfeuchtigkeit sind ideale Bedingungen für die allergieauslösenden Mikroorganismen. Schlecht gewartete Klima- und Lüftungsanlagen, wechselnde Lichtverhältnisse und fehlender Luftwechsel begünstigen ihre Ausbreitung weiter. Somit können verbesserte Arbeits- und Wohnbedingungen die Entstehung einer Schimmelpilzallergie verhindern. Ist die Erkrankung aber erst einmal eingetreten, dann kann die Allergie-Impfung mit standardisierten Schimmelpilz-Allergenextrakten in vielen Fällen zu einer Heilung der Allergie führen.